Vorabdruck des Leserbriefes an den Zürcher Unterländer und des Beitrages im Stadler Dorfblatt zum Wettbewerb "Namensfindung Tiefenlager"
Ein "Namensforum Tiefenlager Schweiz", bestehend aus Vertretungen verschiedener Organisationen, hat gerade einen Wettbewerb ausgeschrieben, um den besten Namen für das geplante Lager für radioaktive Abfälle zu finden. Den Wettbewerbsgewinnern winken Reisen, wohl eine Flugreise, nach Finnland – nicht gerade klimafreundlich und unverständlich in Anbetracht der hohen Fluglärmbelastung der Gemeinde Stadel, dem Ort, wo das Endlager für radioaktive Abfälle gebaut werden soll.
Warum soll jetzt wieder ein neuer Name her? Einen neuen Namen für das Projekt braucht es nicht. Wenn man eine Deponie für radioaktive Abfälle bauen will, soll man sie genau so nennen. Denn es bleibt, was es ist: eine Deponie für giftige radioaktive Abfälle und dies für eine unvollstellbar lange Zeit.
Heute nutzt man gerne professionelle Kommunikation für ein sympathisches Image und lenkt damit von negativen Aspekten ab. Damit nimmt man die Bevölkerung nicht ernst – die betroffene, diejenige, die später über das Projekt abstimmen wird und auch die zukünftige, die damit leben muss.
Wir können nur den Kopf schütteln über diese Idee. Bereits der Name "Nördlich Lägern" wurde als Kunstbegriff für die Region kreiert. Er verschleiert, dass das Tiefenlager in der Gemeinde Stadel bei Niederglatt, im Ortsteil Windlach, im Gebiet Haberstal gebaut werden soll.
Wir stellen die Frage nach den Prioritäten. Priorität hat die Sicherheit. Angesichts des gefährlichsten Abfalls unserer Zeit muss die Langzeitsicherheit im Zentrum stehen. Denn immerhin geht es um nicht weniger als um die Zukunft unseres Lebensraumes. Und um diejenige unserer Nachfahren.
Vorstand des Vereins LoTi, Stadel